Mitleid hilft nicht. Gute Konzepte schon
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Tauben - große Unterschiede

Wildform und Zuchtform

Für die meisten Menschen sind Tauben eben Tauben. Für die Bewertung und Lösung des Stadttaubenproblems sind die Unterschiede jedoch von elementarer Bedeutung.

z.B. die hartnäckige Behauptung, Stadttauben würden bei Futtermangel in das Umland abwandern, ist schon bereits aus der Genetik der Tiere nicht tragfähig.

Zur besseren Verständlichkeit haben wir hier die Unterschiede zusammengestellt. siehe auch "Tauben im Vergleich" (NABU).


Die Urform unserer Stadttauben ist die Columba Liva. Sie lebt in felsigen Klippen und Gebirgen und ernährt sich ausschliesslich von Körnern.  In der Zuchtform "Haus-/Brieftaube" stellt der Mensch ihnen aus diesem Grund "Regale" in einem Taubenschlag zur Verfügung. In der Stadt fungieren  Betonhöhlen und Vorsprünge an Gebäuden als Ersatzbrutplätze.

In Bäumen und ähnlichem können Stadttauben keine Nester bauen, deshalb ist es ihnen nicht möglich, in Wald und Feldflur zu leben.


Ursprung

Felsentaube - Stammform aller Haustauben

 

Die Felsentaube (Columba livia) ist eine Vogelart aus der Familie der Tauben (Columbidae). Sie ist die alleinige Stammform der Haustaube und damit auch der Stadttaube.

Die Wildform ist auf Eurasien und Afrika beschränkt.

Die Felsentaube wird von der Weltnaturschutzunion IUCN in der Roten Liste gefährdeter Arten geführt.

Baut Nester auf Felsvorsprüngen und Halbhöhlen.


CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=595017










Zuchtformen 

Brieftaube

Brieftaube (beringt)

Haustier/Nutztier/Leistungssportler. Lebt in Taubenschlägen, wird mit Hochleistungsfutter gefüttert und fliegt aus dem Kasten entlassen - egal wo auf der Welt - auf dem schnellstem Weg in ihren Heimatschlag. Heutige Verwendung: Taubensport


Brütet in Taubenschlägen


Hochzeitstaube: Rassetaube.

Lebt in Taubenschlägen bis zur Aussetzung. Neues Geschäftsmodell mit steigender Tendenz. Auf Aussehen und weißes Gefieder gezüchtet. Dadurch Verlust des Vermögens, nach Hause zu finden. Weiße Farbe ist in der Natur ein schwerwiegender Nachteil: einfache Opfer von Beutegreifern. Kleinschnäblige Taubenrasse. Kann nur spezielles kleinkörniges Futter aufnehmen. Kennt kein Leben auf der Straße und selbständige Futtersuche. Überleben in der Natur durch verschiedene Rassemerkmale nicht möglich.



Stadttaube: verwilderte Brieftaube

Ursprung Haustaube / Brieftaube - brütet in der Stadt an Mauervorsprüngen -


kann keine Nester in Bäumen bauen!


Körnerfresser.


Nahrung: mangels natürlicher Nahrung in Städen: Brot, Kekse, Kuchen, Pommes, ... alles was irgendwie den Magen füllt (nicht artgerecht). Standorttreu, unabhängig vom Nahrungsangebot. Deshalb ist es ihnen nicht möglich, in Wald und Feldflur zu leben und zu brüten. Durch genetische Merkmale an ihrem Standort in der Stadt gebunden.


Heimische Wildtauben

Leben im Wald und auf dem Feld - teilweise jagdbare Arten

(Hinweis: Töten von Tieren jagdbarer Arten ohne Jagderlaubnis ist nach §292 StGB Jagdwilderei)

 


Unsere größte und häufigste Taube. In Parks und Friedhöfen weit verbreitet. Körnerfresser.


Baut Nester in Bäumen.





Typischer Siedlungsvogel. Hat sich erst vor wenigen Jahrzehnten vom Südosten aus nach Mitteleuropa ausgebreitet.


Baut Nester in Bäumen.




Klassischer Waldvogel, der auch in Parkähnlichen Gärten in Ortschaften brütet

Sieht der Haus-/Stadttaube sehr ähnlich.


Baut Nester in Bäumen.

 

 


 






Siedelt in Wäldern ebenso wie in Parks. Zugvogel. Kehrt erst Ende April/Anfang Mai aus dem Winterquartier zurück.


Baut Nester in Bäumen.